Wichtige Grundlagen zum Thema Franchising

Das Franchise-Konzept ist nicht neu, doch immer wieder lassen sich Gründer darauf ein, ohne genau zu wissen, was auf sie zukommen kann. Die Vorteile einer Partnerschaft mit einem erfahrenen Profi an der Seite liegen auf der Hand, doch als Franchisenehmer sollte man auch die möglichen Negativauswirkungen nicht vergessen und nur Verträge unterzeichnen, deren Details verstanden wurden.

Das Vertriebsmodell kurz erklärt

Franchising bedeutet, dass eine Art Konzessionsverkauf stattfindet. Der Franchisenehmer darf und muss Namen und Produktpalette des Franchisegebers nutzen und anbieten und erhält dazu neben den notwendigen Rohstoffen auch Schulungen und Werbemittel. Im Gegenzug bietet der Nehmer dem Geber seine Arbeitskraft und auch Kapital an, denn es fallen monatliche Zahlungen an den Geber an, die nicht immer nur über den generierten Umsatz berechnet werden. Der Vorteil für den Franchisenehmer liegt auf der Hand, denn er startet in die Selbstständigkeit mit einem Unternehmen, das bereits ein positiv besetztes Image hat. Damit lässt sich bereits in den Anfangsmonaten ein Gewinn erwirtschaften, der bei klassischen Geschäftsgründungen meist auf sich warten lässt, bis die ersten zufriedenen Kunden weitere werben und auch die eigenen Marketingmaßnahmen greifen.

Konzept und Geschäftsplan sind bereits fertig

Gute Geschäftsideen stehen immer am Anfang einer Selbstständigkeit. Völlig neue Konzepte bergen dabei natürlich ein größeres Risiko als bereits in der Praxis erprobte Ideen und auch die Geldgeber sehen das ähnlich. Franchisenehmer erhalten daher von den Banken eher einen Kredit, weil dem Sachbearbeiter ein fertiges Konzept nebst Marktanalyse und Plan vorgelegt werden kann und Beispiele aus der Praxis den Erfolg bestätigen können. Gründer, die nur eine Idee vorweisen können, müssen vor dem Besuch bei der Bank wesentlich mehr Hürden nehmen, damit ein stimmiger Businessplan entsteht, der den Geldgeber überzeugen kann.

Verpflichtungen gelten für beide Parteien

Verträge legen immer fest welche Verpflichtungen die Geschäftspartner eingehen und das gilt auch für Franchise-Modelle. Bei diesem Vertriebsmodell bleibt aber jede Partei unabhängig und das bedeutet, dass auch der Franchisenehmer selbstständig und auf eigene Rechnung arbeitet. Er erhält zwar von seinem Partner den großen Namen, günstige Einkaufsmöglichkeiten und kann sein Personal über ihn schulen lassen, dafür müssen aber regelmäßige Zahlungen geleistet werden. Wenn diese nicht vollständig vom tatsächlich generierten Umsatz abhängen, sondern aus festgelegten Grundsummen samt Umsatzbeteiligung bestehen, können zwei oder drei schlechtere Geschäftsmonate im schlimmsten Fall den Ruin für den Nehmer bedeuten.

Der Franchisegeber gibt konkrete Hilfestellungen

Der Franchisegeber ist natürlich an einem Erfolg seines Partners interessiert und gibt ihm daher schon bei der Planung konkrete Hilfestellungen. So kann der Standort zusammen ausgesucht werden, wobei die Berater des Gebers auf langjährige Erfahrung zurückgreifen können und auch beim Erstellen eines Personalschlüssels kann der Geber wertvolle Tipps geben. Welche Hilfestellungen ein Franchisenehmer aber konkret erwarten kann, hängt vom jeweiligen Vertrag ab und daher sollten alle darin enthaltenen Punkte sorgfältig durchgelesen und gegebenenfalls von einem Anwalt gegengeprüft werden. So wird sichergestellt, dass beide Seiten von der Franchise-Idee profitieren können und für den Existenzgründer ein Weg geschaffen wird, mit dem er erfolgreich sein kann.

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