Wie viel Bußgeld zahlt man für Vorfahrtsmissachtung oder andere Vergehen?

Die Höhe einer Sanktion ist abhängig von der Schwere des Verkehrsdeliktes und der Gefährdung.
Für den Sicherheitsabstand gilt, dass bis zu einer Geschwindigkeit von 80 Km/h eine kostenpflichtige Verwarnung ausgesprochen wird, gravierender werden die Strafen bei einer Unterschreitung des Sicherheitsabstandes kleiner 5/10 des halben Tachowertes und einer Geschwindigkeit über 80 Km/h.

Vorfahrtsmissachtungen werden mit einem Bußgeld zwischen 10 Euro und 360 Euro geahndet. Die Höhe ist nicht nur vom Fahrverhalten abhängig, sondern auch vom Gefährdungsgrad. Kommt es z. B. bei der Missachtung eines Stoppschildes oder einer Rotlichtphase zu einer massiven Gefährdung und/oder Sachbeschädigung, so wird dies mit einer Geldstrafe und Punkten belegt, in Extremfällen droht Führerscheinentzug oder eine bis zu fünfjährige Freiheitsstrafe.

Sanktionen bei Alkoholmissbrauch

Fahren unter Alkoholeinfluss wird immer mit vier Punkten belegt. Nur ein Bußgeld ist hier nicht mehr möglich. Beim ersten Vorstoß kommen ein Monat Fahrverbot und 500 Euro Geldstrafe hinzu, beim zweiten drei Monate Fahrverbot und 1.000 Euro Geldstrafe und ab dem dritten Mal generell 1.500 Euro und ein dreimonatiges Fahrverbot. Wurde unter Alkoholeinfluss der Straßenverkehr gefährdet, bekommt der Fahrer sieben Punkte, daneben droht ihm entweder Entzug der Fahrerlaubnis, eine hohe Geldstrafe oder Freiheitsentzug als Sanktion.

Welche Rolle spielt der deutsche Bußgeldkatalog?

Die Höhe des Bußgeldes sowie etwaige weitere Strafen beschäftigen Verkehrsteilnehmer spätestens dann, wenn gegen sie ein Bußgeldverfahren eingeleitet wurde. Die Sanktionierung richtet sich dabei nach dem sogenannten Bußgeldkatalog und ist in der Bundesrepublik Deutschland somit einheitlich geregelt. Die Bußgeldkatalog-Verordnung, kurz BKatV, ist demnach die zentrale Instanz, wenn es um Punkte in Flensburg, Bußgelder oder ein Fahrverbot geht.

In diesem Zusammenhang müssen Verkehrsteilnehmer jedoch berücksichtigen, dass der deutsche Bußgeldkatalog durchaus einen gewissen Spielraum vorsieht. Stellt die Behörde oder ein Richter eine besondere Schwere fest, kann das Bußgeld durchaus höher ausfallen. Neben einer höheren Geldbuße ist auch ein längeres Fahrverbot möglich. Wie viel Bußgeld am Ende gezahlt werden muss, lässt sich so pauschal also gar nicht sagen und hängt gegebenenfalls vom Einzelfall ab. Ein Bußgeldrechner kann erste Anhaltspunkte liefern, aber keine verlässliche Aussage darüber machen, ob der Führerschein abgegeben werden muss oder in welcher Höhe ein Bußgeld zu zahlen ist.

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